Faltenradio auf musikalischer Brunft und Jagd
Virtuos. Faltenradio bläst zum „Halali“ auf die Gehörgänge. Bei der Premiere ihres zweiten Programms „ZOO“ entführte das Quartett ins Reich der Tiere. Nur Singen? Fad. Echte Volksmusik? Ja, eh. Virtuose Klassik? Gähn. Faltenradio? Das ist der Reiz der guten Mischung. Vier virtuose Musiker, vier Freunde, vier Entertainer. Alexander Maurer, Volksmusikant aus Leidenschaft aus Berndorf und Oganisator des B’hofner Amselsingens. Matthias Schorn, Soloklarinettist der Wiener Philharmoniker und trotzdem immer noch „der Hias aus Bad Vigaun“. Alexander Neubauer, Klarinettist und Bassklarinettist der Wiener Symphoniker sowie kulinarischer Feinspitz aus der Steiermark. Stefan Prommegger, Klarinetten-Lehrer am Musikum und begnadeter Arrangeur aus Großarl. Sie bilden sozusagen die Marinade, die den Steckerlfisch wieder zur putzmunteren Forelle im Bache und in Schuberts Quintett werden lässt. Hier treffen die Beatles auf den „Ostermiethinger“, ein zünftiger Pascher auf Body Percussion und die Amsel auf den liebestollen Gockel. Mit kabarettistisch angehauchten Überleitungen führen die vier jungen Männer gekonnt durch ihr Programm und sind sich auch für Scherze über das Schürzenjäger-Image der eigenen Musikerzunft nicht zu schade. Matthias Schorn: „Brunft und Jagd können nie gleichzeitig stattfinden. Sonst gibt es im Jahr darauf keine Jagd.“ Die Reise durchs Reich der Tiere gipfelt musikalisch im „Hummelflug“ (arrangiert von Anton Gmachl jun.) sowie im „Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saens (arr. von Stefan Prommegger) – einem Stück in dem der Löwe der Tarantel die Tatze reicht, der Elefant über die Bühne tänzelt und der Kuckuck den Schwan ankündigt. Und weil der Mensch die „artenreichste Affenart“ ist, durfte natürlich ein Ausflug ins Dschungelbuch nicht fehlen. „Probier ’s mal mit Gemütlichkeit“ oder lieber doch „mit einem Bass“, bringt Stefan Prommegger auf den Punkt, worauf es im Leben ankommt. Dass sich „Faltenradio“ für die „Weltpremiere“ ihres zweiten Programms wieder die Bachschmiede in Wals ausgesucht haben, ist übrigens kein Zufall. Geschäftsführer Joachim Mailinger: „Sie waren nach ihrer CD-Präsentation im Vorjahr einfach angetan von der Bachschmiede, vom Raum, von der Akustik und von der Größe. „300 Zuschauer pro Abend passen genau.“ An beiden Premieren-Abenden kam das Publikum aus ganz Österreich angereist. „Vorarlberg, Tirol, Wien, viele Walser und Stadt-Salzburger, Tennengauer und Pongauer – wie ein kleines Treffen von Volksmusikanten“, so Meislinger. Die Gehörgänge des Publikums nahmen die weite Anreise nicht krumm. „Faltenradio“ – Finale-furioso: „Rock me Amadeus“ von Falco, arrangiert und gesungen von Matthias Schorn, ausnahmsweise an der Ziach. Titel? Falkenradio.